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Fakten in Zahlen

9 Kilogramm Elektroschrott

Veröffentlicht am 20.02.2018

Mehr als 9 Kilogramm Elektromüll produziert jede Österreicherin und jeder Österreicher pro Jahr. Das entspricht einem vollgepackten Rucksack für eine mehrtägige Bergtour! Als Grundlage für diese Zahl dient die offizielle Sammelquote – so viel Elektroaltgeräte pro Kopf werden bei den heimischen Recyclinghöfen und Mistplätzen abgeliefert. Dazu kommen jährlich ca. 15.000 Tonnen an „Schwund“ von Altgeräten, die illegal gesammelt und hauptsächlich ins Ausland transportiert werden.

 

Insgesamt gibt es in österreichischen Haushalten rund 27 Millionen Haushalts- und Elektrogeräte. Im Schnitt besitzt so jeder Haushalt etwa sieben Geräte; unter anderem Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler, aber auch PCs und Fernseher. Sonstige Unterhaltungs- und Telekommunikationsgeräte wie Handys und Tablets sind hier aber noch nicht eingerechnet. Doch was passiert mit den nützlichen Helfern wenn sie ausgedient haben?

 

Übrig bleibt Elektroschrott

Elektro- und Elektronikaltgeräte und deren Bestandteile, die nicht mehr verwendet werden, weil sie durch ein neueres Produkt ersetzt worden sind oder ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen bleiben als Elektroschrott zurück. Dieser wird in unterschiedliche Kategorien je nach Größe und Art der Verwendung eingeteilt. In Österreich fallen pro Jahr über 79.000 Tonnen Elektroschrott an.

 

Ausgediente Elektrogeraete

 

Schrottberg wächst

Weltweit werden fast neunmal so viel Ressourcen von uns verbraucht wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 2019 wurde mit etwa 53,6 Millionen Tonnen sogar ein neues Rekordhoch erreicht. Die Menge an am Schrottplatz landenden Kühlschränken, Monitoren, Handys und anderen Geräten ist innerhalb von fünf Jahren um fast ein Viertel gestiegen. Jedoch werden immer noch nur rund 17 % davon in formellen Recyclingzentren mit angemessenem Arbeitsschutz und Umweltauflagen recycelt. Für 2030 rechnet man sogar mit einem Anstieg auf 74 Millionen Tonnen Elektroschrott.

 

Elektrogeraete_blog

 

 

79.000 Tonnen abgeliefert
Im Vorjahr haben die Österreicherinnen und Österreicher rund 79.000 Tonnen an Elektroaltgeräten zu den heimischen Recyclinghöfen und Mistplätzen gebracht. Österreich hat dem Umweltministerium zufolge mit seinen 2.100 Sammelstellen „das dichteste Sammelnetz Europas“. Zusätzlich wurden im Vorjahr knapp 2.300 Tonnen an Altbatterien gesammelt. Das sind um drei bzw. zehn Prozent mehr als noch 2014. Die durchschnittliche Sammelmenge pro Kopf betrug damit 9,27 Kilo Altelektrogeräte und 0,27 Kilo Altbatterien. Positiv sei, dass insgesamt nur sehr wenig Elektroschrott im Restmüll lande.

 

EU-Sammelquote übererfüllt
Derzeit übererfüllt Österreich mit einer Sammelquote von mehr als 50 Prozent an Elektrogeräten, die in den letzten drei Jahren im Umlauf sind, die EU-Richtlinie. Die Europäische Union fordert ab heuer von ihren Beitrittsländern aber verpflichtende Sammelquoten von 45 Prozent bei Elektroaltgeräten ein. Ab 2019 muss eine Quote von mindestens 65 Prozent erreicht werden. Ab diesem Zeitpunkt wird zusätzlich Altmetall in die Quote miteinbezogen.

 

sammelmasse_blog

APA/ORF.at

 

Mit Kampagnen und Broschüren will die EAK gemeinsam mit dem Umweltministerium und den Kommunen verstärkt auf den richtigen Umgang mit verwertbarem Abfall aufmerksam machen. Vor allem in den Städten herrsche noch Nachholbedarf, so Giehser. Dort hinkten die Recyclingquoten den ländlichen Regionen hinterher. Mehrsprachige Merkblätter sollen künftig Neuzugezogene bzw. Migranten in Österreich auf die österreichischen Abfallverwertungsstandards einschwören, hieß es.

 

 

Was kann jede(r) Einzelne tun?

  • Geräte so lange wie möglich benützen und bei Defekt reparieren (lassen)
  • Nicht mehr reparierbare Geräte in entsprechenden Sammelstellen entsorgen
  • Gebrauchte statt neue Geräte kaufen

 

Viel Freude beim Reparieren und gutes Gelingen!

 

 

Quellen
https://oesterreich.orf.at/v2/stories/2799910/

https://www.global2000.at/elektroschrott

Foto: © APA/dpa/Julian Stratenschulte

Heinz Tschürtz

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